Tinongo

Trampolinturnen

Geeignet ab
6 Jahren
Typ der Sportart
Turnsport
Einzel- / Mannschaftssport
EinzelsportMannschaftssport
Indoor / Outdoor
Indoor
Kosten pro Jahr von / bis
100,- bis 400,-
Zeitaufwand pro Woche
4 bis 6 Stunden pro Woche.
Website des Verbands
https://www.dtb.de/trampolinturnen/
Vereinsübersicht
Trampolinturnen Vereine auf Tinongo

Die Sportart

Vom Zirkus in den Garten

Die Idee für den Trampolinsport wurde im Zirkus entwickelt. Die Hochartisten ließen sich am Ende ihrer Vorstellung meist einfach in das Fangnetz fallen. Da dies elastisch war, turnten sie quasi als Zugabe dort noch ein paar Übungen wie Salti weiter. Irgendwann baute man dies zu einer eigenständigen Vorführung um. Mitte der 20er Jahre des 20. Jahrhunderts wurden in den USA die ersten Trampoline hergestellt. Von dort trat Trampolinturnen auch seinen Siegeszug an, der bis in die heutigen Vorgärten reicht. Gerade in den letzten Jahren boomte dieses Sportgerät auch im Privatgebrauch.

Bereits Ende der 40er Jahre des letzten Jahrhunderts fanden die ersten Trampolinwettkämpfe, natürlich in den USA, statt. Erst Mitte der 50er Jahre, kamen die ersten Trampoline aus der US-Produktion nach Deutschland. Schnell wurde dieser Sport auch hierzulande immer beliebter. Schon 1960 fanden die ersten Deutschen Meisterschaften im Trampolinturnen statt. 1964 gab es die erste Weltmeisterschaft und seit dem Jahr 2000 ist es auch offizieller Teil des olympischen Programms.

Fast wie fliegen

Auf einem guten Trampolin kann man Sprunghöhen von 9 Metern erreichen. Dass man dies nur als gut ausgebildeter Sportler machen sollte, sollte jedem klar sein. Jedoch verleiten auch im privaten Bereich das Trampolin und das Gefühl vom Fliegen immer wieder zu Unvorsichtigkeiten.

Das Trampolinspringen an sich, birgt keine allzu hohen Risiken. Kritisch werden für ungeübte Personen eher Tricks wie Salti, die ungelernt nicht richtig ausgeführt werden, zu Verletzungen. Ebenso können missglückte Sprünge dann gefährlich werden, wenn man nicht mehr auf, sondern neben dem Trampolin landet. Im Turnverein werden die Trampoline daher sehr gut abgesichert. Andere Sportler stellen sich zum Absichern rund um das Trampolin herum auf. In Wettkämpfen werden die Trampoline rundherum durch dicke Matten gesichert, die die Sportler auch bei einem Sturz aus großer Höhe sichern.

Im Freizeitbereich werden einfache Sicherheitsmaßnahmen leider immer wieder abgetan und nicht beachtet. Dort sollten Trampoline immer über ein Sicherheitsnetz verfügen. Dabei sollte der Reißverschluss am Eingangsbereich des Trampolins immer verschlossen sein, so lange sich jemand auf dem Trampolin befindet. Missachtungen dieser einfachen Sicherheitsregeln führen leider immer wieder zu Knochenbrüchen und Platzwunden.

Was ist das Ziel?

Von den Grundsprüngen bis hin zu Doppel- und Dreifachsalto mit und ohne Schrauben, technisch perfekt ausgeführte Sprünge in der Ausführung, in einer bestimmten Höhe und mit der Landung im Zentrum des Tuches. Haltung, Höhe, Landung im Zentrum und Schwierig-keitsgrad (Addition aller Sprünge gemäß festgelegter Tabelle) ergeben die Endnote einer Übung.

Warum Trampolinturnen?

Bei den meisten Kindern liegt zunächst der Reiz im „Traum vom Fliegen“. Nach der Ausbildung in den Grundsprüngen bildet natürlich der Salto vor- und rückwärts mit Schrauben und weiter zu erlernende schwierige Sprünge einen besonderen Reiz.

Eine ästhetische Sportart die viel Spaß bereitet, aber auch harte Arbeit beinhaltet.

Allgemeines

Ab welchem Alter ist es sinnvoll, mit Trampolinturnen anzufangen?

Je nach den körperlichen Voraussetzungen kann ein Einstieg mit den Grundsprüngen (ohne Salto) ab Altersklasse 6 und 7 erfolgen.
Die Kinder sollten in einem Verein/Club in Kinderturn-oder Sportgruppen die Grundlagen der unterschiedlichen Bewegungsformen erlernt haben und beherrschen. Darauf aufbauend werden nach altersgerechter und sportlicher Entwicklung die technischen-, athletischen- und turnerischen Anforderungen trainiert.

Wie ist die Verteilung Jungen/Mädchen?

Regional unterschiedlich. Statistisch gesehen ist die Zahl der Mädchen durchgehend höher, weil viele Jungen leider auch nach etwa 4 bis 5 Jahren Aufbauarbeit aus unterschiedlichen Gründen das Training beenden oder zu anderen Sportarten wechseln.

Betreiben Jungen und Mädchen den Sport gemeinsam?

Ja, grundsätzlich wird das Training in den Vereinsabteilungen nicht getrennt durchgeführt. Wettkämpfe in den Vereinen bis hin zu den DM- JEM/EM- WM, WAGC und OS finden immer gemeinsam statt.

Zeitaufwand

Wie viele Stunden wird der Sport pro Woche etwa in Anspruch nehmen?

Das Grundlagen- und Aufbautraining etwa 4 bis 6 Stunden pro Woche. Im Hochleistungssport bis zu 20 oder 24 Stunden pro Woche. Neben dem Training auf dem Trampolin stehen dabei dann auch Kraft-, Konditions-, Beweglichkeitsübungen.
Wettkämpfe oder Leistungsnachweise im Verein finden maximal 2 mal im Jahr statt.

Wie oft wird trainiert?

Im Breitensportbereich findet das Grundlagen- und Aufbautraining etwa 2 bis 3 mal pro Woche. Dies kann sich im Leistungsbereich (z.B. Landes- Bundesstützpunkt oder Landes- Bundesleistungszentrum) auch bis zu 5 bis 6 mal pro Woche steigern.

Wird der Sport das ganze Jahr betrieben oder gibt es Pausen?

Die Saison entspricht dem Kalenderjahr. Weihnachten bis zum Anfang des neuen Jahres findet kein Training statt. Individuelle mit dem Trainer abgestimmte Pausen werden bei schulischen oder beruflichen Prüfungen/-Examen erforderlich. Ein Fitnessprogramm sollte in der Trainingspause absolviert werden.

Ab welchem Alter gibt es Wettkämpfe?

Auf Vereinsebene: ab etwa 6 – 7 Jahren,
Auf Landesebene oder Pokalwettkämpfe: ab 7 – 11 Jahren,
Ausnahme, LTV-Pokal zur Talentsichtung auf Bundesebene: 9 – 11 Jahre,
Deutsche Meisterschaften im Wettkampfjahr 12 Jahre und älter

Wie viele Wettkämpfe finden in etwa statt?

Bei den LTV mit Schüler- und Landesliga, Einzel-, Mannschafts- und Synchron- und Jahrgangswettkämpfe liegt die Anzahl bei etwa 12 Wettkämpfen.
Dazu kommen nationale Pokal- und Cupwettkämpfe sowie Deutsche Meisterschaften und Einsätze bei internationalen Jugendwettkämpfen.

Wie weit sind die Anfahrten zu Wettkämpfen?

Selbst innerhalb der Landesturnverbände richtet sich die Strecke nach dem Ort des Ausrichters der Veranstaltung; z.B. Passau nach Aschaffenburg in Bayern, usw. In den Ballungsgebieten dürften die Strecken zwischen 20 und 30 km liegen.

Wie sehr kann/muss man sich als Eltern einbringen?

Von der Vereinsmeisterschaft bis hin zu den DM ist das Engagement der Eltern immer gefragt. Kuchen- und Salatbuffet, wenn in der Sporthalle möglich und erlaubt ist, werden gerne in das Verpflegungsprogramm aufgenommen.

Eltern können gerne den Ausrichter in der örtlichen Organisation unterstützen. Fahrdienst ist nur in Ausnahmefällen erforderlich.
Die Betreuerfrage bei größeren Vereinsgruppen liegt in der Verantwortung der Vereine. Die Trainer betreuen die eigenen Aktiven im Wettkampf. Kampfrichter werden je nach Veranstaltung vom Mitarbeiter für Kampfrichterwesen im Kreis, Bezirk, auf Landes- oder Bundesebene eingesetzt.

Kosten

Wie hoch sind in etwa die Mitgliedsbeiträge?

Es gibt in kleinen und mittelgroßen Städten einen monatlichen Beitrag der Vereine für Kinder bis 14 Jahre zwischen 7,00 – 9,00 Euro. Müssen Meldegelder für Wettkämpfe gezahlt werden, erhöht sich der Beitrag für die Mitglieder. Teilweise werden zu monatlichen Grundbeträgen spezielle Spartenbeiträge erhoben.

Man sollte mit monatlichen Beiträgen von etwa 7 Euro bis 30 Euro rechnen.

Welche Ausrüstung muss man selbst besorgen und was kostet diese?

Mädchen benötigen zunächst einen Gymnastikanzug, weiße Socken und Trampolinschuhe.
Jungen Trikot, kurze Hose oder lange weiße bzw. einfarbige Hose, weiße Socken und Trampolinschuhe (etwa 19 €).

Die Anschaffung der Wettkampfkleidung und Trainingsanzüge erfolgt über den Verein. Die Wahl des Ausrüsters trifft ebenfalls der Verein, der Trainer und die Sportler. Je nach finanzieller Beteiligung des Vereins oder eines möglichen Sponsors dürften die Kosten zwischen etwa 230,00 und 270,00 € betragen. Dies greift aber erst, wenn man den Sport ernsthaft betreiben möchte.

Wie oft wird neue Ausrüstung benötigt?

Vereine tragen sehr häufig die Einkleidung über einen längeren Zeitraum. Bei der Bestellung wird entsprechend der Aktiven ein Größenschlüssel einkalkuliert. Nicht mehr passende Trikots, lange Hosen, Gymnastik- und Trainingsanzüge werden an jüngere Athleten weiter-gegeben. Dadurch reduzieren sich die Kosten für die einzelnen Sportler.

Verbreitung

Wie viele Trampolinturnvereine gibt es?

Die Vereine leben vom nebenberuflichen Engagement der Trainer. Wenn durch dienstliche Veränderungen das Engagement eingeschränkt werden muss, ruht leider manchmal auch der Trainingsbetrieb in dieser Sportart.

Wir gehen momentan davon aus, dass in etwa 150 Abteilungen der Vereine Trampolinturnen wettkampfmäßig durchgeführt bzw. angeboten wird.

Gibt es eine Übersicht über alle Vereine?

Suche über tinongo.

Vereinssuche über Vereinscheck.de

Wie viele Mitglieder gibt es?

Derzeit nicht genau bekannt.

Karriere

Gibt es eine Nationalmannschaft?

Ja, es (gab) gibt eine Nationalmannschaft. Neuerdings unter TOP Team Future geführt.

Wie gut ist die Nationalmannschaft?

Leider bei den WM 2015 die Qualifikation bei den Herren im Einzel für die Olympischen Spiele verpasst.

Bei den Turnerinnen konnte sich bei den vorolympischen Testwettkämpfen in Rio eine Sportlerin für die Olympischen Spiele in Rio qualifizieren.

Ist Trampolinturnen olympisch?

Ja, seit dem Jahr 2000.

Kann man Profi werden?

Derzeit leider nur als Akrobat, nicht als Sportler.

Gesundheit

Wie hoch ist das Verletzungsrisiko?

Trampolintraining darf nur von Personen mit einer Fach- Trainerlizenz im Verein bzw. einer Zusatzausbildung für pädagogisches Personal im Schulunterricht durchgeführt werden. Bei ordnungsgemäßem Aufbau des Trampolins und die Einhaltung der Hilfe- und Sicherheitsvorgaben ist das Verletzungsrisiko relativ gering.

Welche Verletzungen sind typisch?

Zerrungen, Prellungen, Bänderrisse und auch Arm- und Fußbrüche kommen bei unkorrekter Landung im Tuch oder auf dem Rahmen vor.

Gibt es gesundheitliche Spätfolgen?

Derzeit nicht bekannt oder medizinisch belegt.