Tinongo

Judo

Geeignet ab
6 Jahren
Typ der Sportart
Kampfsport
Einzel- / Mannschaftssport
Einzelsport
Indoor / Outdoor
Indoor
Kosten pro Jahr von / bis
100,- bis 300,-
Zeitaufwand pro Woche
Zu Beginn 2 bis 6 Stunden pro Woche, kann je nach Leistungswunsch bis zu 40 Stunden pro Woche werden.
Website des Verbands
http://www.judobund.de/
Vereinsübersicht
Judo Vereine auf Tinongohttp://www.judobund.de/djb-info/landesverbaende/

Die Sportart

Entstanden ist Judo im 1. Jahrhundert in Japan, allerdings als Nahkampf in Kriegen. Als Sport durchgesetzt hat sich Judo allerdings erst gegen Ende des 19. Jahrhunderts, nachdem ein Wettkampf zwischen einer Judo- und einer Ju Jutsu Schule zu Gunsten Judos verlief. Zu dieser Zeit war es allerdings noch immer eher ein Kampf, denn ein Sport. Erst nach dem zweiten Weltkrieg verlagerte sich dies zu Gunsten des Wettkampfsports.

Erstmals olympisch war Judo 1964 in Tokio und gleich sehr erfolgreich für Deutschland, denn Wolfgang Hofmann gewann hier gleich die Silbermedaille.

Was ist das Ziel?

Bei einem Judo-Wettkampf ist es das Ziel, den Gegner innerhalb der Kampfzone auf den Rücken zu werfen. Oder im Erwachsenen-Bereich durch würgen oder hebeln zur Aufgabe zu zwingen. Ein weiteres Ziel ist es, den Gegner kontrolliert, auf dem Rücken liegend, auf der Matte festzuhalten.

Warum Judo?

Judo ist ein Weg zur Leibesertüchtigung und darüber hinaus auch eine Philosophie zur Persönlichkeitsentwicklung. Zwei philosophische Grundprinzipien liegen dem Judo im Wesentlichen zugrunde. Zum einen das gegenseitige Helfen und Verstehen zum beiderseitigen Fortschritt und Wohlergehen und zum anderen der bestmögliche Einsatz von Körper und Geist.

Egal ob jung oder alt, jeder Mensch profitiert von den sportlichen Aspekten dieser Sportart (Körpergefühl, Gleichgewichtssinn, Fallschule, Muskelaufbau etc.). Zudem findet eine Art „Erziehung“ auf und neben der Judomatte statt. Die sogenannten 10 Judowerte (Höflichkeit, Hilfsbereitschaft, Ehrlichkeit, Ernsthaftigkeit, Respekt, Bescheidenheit, Wertschätzung, Mut, Selbstbeherrschung und Freundschaft) tragen zu
einem positiven Miteinander bei und werden von den Judoka auch im gesellschaftlichen Leben praktiziert.

Der Anteil an Kindern und Jugendlichen im Deutsche Judo-Bund e.V. (DJB) ist sehr hoch. Daher ist es wichtig, auf die Belange der jungen Judoka einzugehen und ihnen Anreize zu schaffen. Die DJB-Jugend bietet den Kindern und Jugendlichen in Zusammenarbeit mit den Landesverbänden und Vereinen eine Vielzahl von Sportangeboten. Die internationalen Austauschprogramme erfreuen sich auch großer Beliebtheit und tragen ebenso wie der Judosport zur Persönlichkeitsentwicklung bei. Zusätzlich werden für Betreuungspersonen Qualifizierungsmaßnahmen angeboten, um das Training und aussersportliche Aktivitäten im Verein kreativ und nach aktuellen Maßstäben gestalten zu können.

Das ehrenamtliche Engagement wird im DJB schon in frühen Jahren gefördert. In allen Bereichen des Judosports gelten die Judowerte. Judo, der „sanfte Weg“ soll schon den Jüngsten auch abseits der Matte wertvolle Inhalte vermitteln. Denn Sport ist ein wichtiger Bestandteil der Gesellschaft und Eigenschaften wie Hilfsbereitschaft, Ehrlichkeit oder Respekt tragen zu einem besseren Miteinander bei.

Allgemeines

Ab welchem Alter ist es sinnvoll, mit Judo anzufangen?

Judo ist eine Sportart für Groß und Klein. Viele beginnen schon mit 6 oder 7 Jahren, aber einige erfolgreiche Judoka haben erst relativ spät mit 13 oder 14 angefangen. Und auch mit 30 oder mit 60 Jahren kann man noch mit Judo beginnen. So kann der Judosport älteren Personen auch als „Fallschule“ dienen.

Wie ist die Verteilung Jungen/Mädchen?

Circa 70% der Mitglieder sind männlich und 30% der Mitglieder sind weiblich.

Betreiben Jungen und Mädchen den Sport gemeinsam?

Im Judo trainieren Mädchen und Jungen zusammen, die Trainingsgruppen sind meist nur nach dem Alter oder dem Können aufgeteilt. Im Wettkampf kämpfen aber Mädchen gegen Mädchen und Jungen gegen Jungen. Im Judo gibt es aber auch spezielle Angebote für Mädchen, die „Ippon Girls“.

Zeitaufwand

Wie viele Stunden wird der Sport pro Woche etwa in Anspruch nehmen?

Zwischen 2 und 40 Stunden in 7 Tagen ist alles möglich. Um wirklich gut zu werden, muss auch viel trainiert werden. Das heißt 3- bis 5-mal die Woche Judo, an den Wochenenden gibt es zusätzlich Lehrgänge und natürlich auch Wettkämpfe.

Wenn jemand nur einmal die Woche ins Judo Training geht, ist das natürlich auch möglich. Dies schafft dann aber nicht so gute Voraussetzung, um auf Wettkämpfen langfristig erfolgreich zu sein. Die Teilnahme an Wettkämpfen bleibt jedem selbst überlassen.

Wie oft wird trainiert?

Vereine bieten in den meisten Fällen jeden Tag Trainingseinheiten an, die Trainingshäufigkeit hängt von Alter und Können ab. Anfänger trainieren etwa 2mal die Woche und die Profis 7mal die Woche oder auch mehrmals täglich.

Wird Judo das ganze Jahr betrieben oder gibt es Pausen?

Da die Judokas in der Halle trainieren, kann das ganze Jahr über trainiert werden.

Ab welchem Alter gibt es Wettkämpfe?

Wettkämpfe werden in verschiedenen Formen angeboten, vereinsintern variiert dies. Meistens starten die Wettkämpfe aber ab 7 Jahren.

Wie viele Wettkämpfe finden in etwa statt?

In ganz Deutschland verteilt finden fast jedes Wochenende Wettkämpfe statt. Ein Verein nimmt in etwa 1-mal im Monat an Wettkämpfen teil.

Wie weit sind die Anfahrten zu Wettkämpfen?

Wettkämpfe im Kindesalter sind meistens im Kreis oder zumindest im Bundesland. Bereits im Jugendalter kann es Wettkämpfe in ganz Deutschland oder auch Europa- und Weltweit geben. Das hängt natürlich vom Leistungsniveau und der Reisebereitschaft ab.

Wie sehr kann/muss man sich als Eltern einbringen?

Viele Vereine sind auf die Hilfe der Eltern angewiesen zum Beispiel mit Kuchenspenden oder der Hilfe vor Ort bei Wettkämpfen. Als Fahrdienst oder Betreuer bei Wettkämpfen werden sie häufiger benötigt. Hierbei können sich die Eltern natürlich auch absprechen und abwechseln.

Kosten

Wie hoch sind in etwa die Mitgliedsbeiträge?

Die Mitgliedbeiträge liegen etwa zwischen 9€ monatlich und 25€ monatlich.

Welche Ausrüstung muss man selbst besorgen und was kostet diese?

Im Anfängertraining kann man erst einmal ohne den Judo-Gi trainieren, wenn man sich jedoch für diese Sportart entscheidet ist der Judo-Gi, bestehend aus einer Baumwollhose (Zubon), einer halblangen weißen Jacke (Uwagi) aus Baumwolle und einem Gürtel (Obi), notwendig. Für Kinder kostet der Anzug in etwa 20€-50€, ein weißer Gürtel kostet etwa 5€.

Wie oft wird neue Ausrüstung benötigt?

Neue Ausrüstung wird dann benötigt, wenn sie nicht mehr passt, Judogi sind aus robustem Material und gehen so gut wie nicht kaputt. Ein neuer Gürtel wird dann benötigt, wenn man erfolgreich eine Gürtelprüfung absolviert hat.

Verbreitung

Wie viele Judo-Vereine gibt es?

Bundesweit ca. 2.500 Vereine.

Gibt es eine Übersicht über alle Judo-Vereine?

Eine Übersicht gibt es über die Landesverbände.

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Wie viele Mitglieder gibt es?

Im Jahr 2016 waren es 144.158 Mitglieder.

Karriere

Gibt es eine Nationalmannschaft?

Ja, beim Judo gibt es eine männliche und weibliche Nationalmannschaft. Bereits ab der Altersklasse U18 (alle Judoka die zwischen 15 und 17 Jahre alt sind).

Wie gut ist die Nationalmannschaft?

Die deutsche Nationalmannschaft gehört neben den asiatischen und osteuropäischen Ländern zu den besten Nationen. In der Vergangenheit wurden viele olympische Medaillen gewonnen. Die Leistungsdichte wurde in den letzten Jahren immer größer, sodass bei den letzten Olympischen Spielen 21 Nationen Medaillen gewonnen haben. Unsere Nationalmannschaft hat eine Bronze Medaille erkämpft. Auf internationale Ebene gibt es immer wieder Medaillen bei Europa- und Weltmeisterschaften, sowie bei Grand Slams und European Cups.

Ist Judo Olympisch?

Ja.

Kann man Profi werden?

Ja, aber man braucht anschließend einen Job. Während der Leistungssportkarriere gibt es Fördermöglichkeiten wie die Deutsche Sporthilfe, die Bundeswehr oder die Bundespolizei.

Gesundheit

Wie hoch ist das Verletzungsrisiko?

Beim Judo ist das richtige Fallen sehr wichtig, es ist mit das Erste was jeder Judoka lernt. Wer richtig Fallen kann, verletzt sich nicht. Natürlich kann es auch im Judo, wie in anderen Sportarten, zu Verletzungen kommen.

Welche Verletzungen sind typisch für Judo?

Verletzungen die öfter auch im Training auftreten: Blaue Flecken, „Mattenbrand“ und im Leistungssport Bänderdehnungen.

Gibt es gesundheitliche Spätfolgen?

Nein, ganz im Gegenteil. Judo ist gut für das Körpergefühl und den Gleichgewichtssinn und fördert eine gesunde Körperhaltung. Außerdem kann Judo auch als eine Art „Fallschule“ betrachtet werden. Intuitive und bewusste Bewegung, wie zum Beispiel das Abrollen, können auch außerhalb des Sports helfen und schützen im schlimmsten Fall vor Verletzungen.